Coaching von Frau zu Frau Interview Teil 2
Die Rolle der Frau früher und heute
In dem nachfolgenden zweiten sowie dritten Teil des Interviews erhalten Sie Einblicke in meine Welt als Frau, sowie meine Meinung zu dem Thema:
Die Rolle der Frau früher und heute.
Sie erfahren mehr über meine Lebensgeschichte, die sehr aufschlussreich sein dürfte.
Auch Antworten zu einigen noch offenen Fragen des ersten Interviews werden sich im weiteren Verlauf ergeben.
Zu dem Zeitpunkt wollten Sie sich aber noch nicht zu diesem Thema äußern.
Können Sie mir jetzt mehr verraten?
Im Grunde ging es nicht um „wollen“. Dass ich mich nicht dazu geäußert habe lag eher daran, weil es sich um mehrere komplexen Geschichten handelt, die sich im Laufe meines Lebens ereigneten.
An der besagten Stelle unseres Interviews fand ich es unpassend darüber zu sprechen - wir reden hier schließlich über eine sehr lange Zeitspanne, in der sich sehr viel ereignete.
Schon frühzeitig, beginnend mit meiner Entwicklung von einer Jugendlichen weiter zur Frau und Mutter, musste ich mich durch einige Turbulenzen hindurch bugsieren, die letztlich allein auf der Tatsache beruhten, (einfach) eine Frau zu sein.
Ich denke, selbst in der heutigen Zeit ist dies leider immer noch ein großes Thema für viele Frauen.
Meine eigene Lebensgeschichte enthält sehr viele unterschiedliche Facetten, wo es „nur“ darum ging, ob man „Frau ist oder nicht“. Manchmal war es nützlich und schön „Frau“ zu sein.
Es gab aber auch die eine oder andere Situation, wo mich die vermeintliche „Schwäche“ des weiblichen Geschlechts ziemlich nervte, da aufgrund männlicher Vorurteile es manchmal äußerst schwierig war, als Frau ein „Standing“ zu haben.
So erging es mir damals nicht zuletzt oft auf sportlicher Ebene, wo Frauen immer ihren sogenannten „eigenen“ Disziplinen nachgehen mussten. Noch mehr als dies nervte es aber, in Punkto Aussehen und Handeln klischeemäßig eingestuft zu werden.
Hier „kollidierte“ ich des Öfteren mit dem „starken Geschlecht“.
Na, ich möchte es mal so formulieren:
Ich war, und vielleicht bin ich es noch heute (nach Ansicht von „unbedarften“ Beobachtern) so etwas wie ein wandelndes Klischee. Dadurch war ich mehr oder weniger im ständigen „Kampf“, um genau solchen nervenden Vorurteilen zu widersprechen bzw. das Gegenteil zu beweisen! Es sei aber gesagt, dass diejenigen, die mich näher kannten, bzw. sich die Mühe machten mich wirklich kennen zu lernen, schnell entdecken, dass dem nicht so ist.
Aus diesem und einer Reihe anderer Gründe möchte ich Ihnen gerne peu a peu einen Einblick in mein Leben geben,
da hierdurch vieles klarer und nachvollziehbarer wird – nicht zuletzt zum Thema „Coaching für die Frau“.
Und warum ich letztendlich das Coaching von Frau zu Frau für das effizienteste Coaching halte.
Da wir im Vorfeld besprochen hatten, dass dieses Interview auch meinen Lebenslauf reflektieren soll, muss ich um ein wenig Geduld bitten.
Teilweise. Die Geschichte der Frauen ist eine Geschichte von Höhen und Tiefen. Sie ist geprägt durch den Prozess einer permanenten Veränderung.
Wie immer wieder, gerade in der jüngsten Vergangenheit, in den Medien kommuniziert wird, ist die Debatte über Frauenrechte, Mutterschaft und Berufstätigkeit in ziemlich massiver Weise zurückgekehrt.
Auch wenn es um die Frage geht, Familie und Beruf vereinbaren zu können, ist speziell die Stellung bzw. Position der Frau nach wie vor von großer Bedeutung.
Philosophieren wir doch mal und nehmen eine Frau um die 30. In der Presse war kürzlich zu lesen: „Nie zuvor stand der Frau die Welt so offen wie heute.“
Ist dem wirklich so?
Klar doch:
Im Gegensatz zu früher gibt es mehr Professorinnen, Chefredakteurinnen und sogar eine Bundeskanzlerin. Es sieht so aus, als könne die Frau heutzutage alles erreichen!
Aber für welchen Preis?
DIE ultimative Frage ist doch: Ist die Frau von heute wirklich in allen Bereichen gleichberechtigt oder gibt es für sie doch noch Nachteile in der heutigen Gesellschaft?
Ich denke sehr wohl!
Der Perfektion wegen (nach außen) nehmen Frauen leider oftmals jede Rolle an.
Im Idealfall sollte der Beruf eine Möglichkeit zu Entfaltung
der eigenen Persönlichkeit sein – die Frau sollte ihre Interessen verwirklichen können und dürfen.
Noch wichtiger ist es, speziell für Frauen, finanziell von anderen Menschen unabhängig zu sein und damit freier über ihr persönliches Leben bestimmen zu können.
Die Realität sieht anders aus.
Leider wird sie als „Alleskönner“ oder „Multitasking-Talent“ zumeist mehr ausgenutzt als belohnt!
Weit verbreitet ist die Tatsache, dass man als Frau im Job meist im Vergleich zu Männern, 110% leisten muss, um Anerkennung zu erfahren.
Und dass, obwohl sie im Durchschnitt weniger als Männer verdienen bei ähnlicher Qualifizierung.
Zusätzlich kommen oftmals Familie und Haushalt erschwerend dazu. Fragen wir uns doch mal, woher trotz alledem die notwendige Motivation stammt und die Kraft kommt, immer weiter zu machen?
Ich denke, aus Ehrgeiz und Hoffnung.
Aber wie lange kann man das durchhalten?
Sicher schaffen es einige. Die sind dann meist aus „anderem Holz“ - wie der Volksmund sagt.
Und, mit Wohlbefinden hat es meist auch nichts zu tun.
Ich meine, dass eine weitaus größere Prozentzahl der Frauen den Preis des „Verzichts“ auf einer der besagten Ebenen bezahlt, um Druck und Anforderungen gewachsen zu sein und um sich wenigstens ein Teil Selbstverwirklichung zu gönnen.
Es ist schwierig zu beurteilen, ob es früher besser oder schlechter war. Dies hängt letztlich zum einen von der individuellen Betrachtungsweise ab, und zum anderen von den Entscheidungen- die jeder selbst trifft.
Frau Luther, was war Ihre Entscheidung damals?
Das ist eine Frage, bei der die Antwort sehr komplex ausfällt und somit nicht in ein paar Sätzen zu beantworten ist.
Mein Leben wurde von zwei unterschiedlichen politischen Regimen geprägt.
Wenn wir die Frage auf den ersten Lebensabschnitt bis ins Jahr 1986 beziehen,
wo ich in der DDR lebte, wurden meine Entscheidungen, so wie von tausenden anderen Frauen auch, hauptsächlich durch die Ideologie unseres Landes und den daraus resultierenden (begrenzten) Möglichkeiten beeinflusst.
Von der Geburt in Ost-Berlin bis zur Ausbürgerung aus der DDR gestaltete sich mein Leben mit wenig eigenem Willen.
Auch wenn ich in permanenter Rebellion gegenüber dem Staat lebte, so prägte mich deren „Weltbildvorgabe“ dennoch.
Außerdem hatte man als Frau ohnehin kaum Entfaltungsmöglichkeiten.
Selbst die Wohnraumverteilung wurde so gestaltet, dass man fast unweigerlich eine Familie gründen musste, um nicht ein Leben lang bei den Eltern zu leben. Ich genoss durch einige „andere“ private Umstände den Luxus frühzeitig aus dem Elternhaus ausziehen zu können, ohne mich den Zwängen der Wohnraumpolitik unterordnen zu müssen.
Dennoch führte mein Weg unweigerlich zur „Familien-Gründungs-Frage.“ Zu jener Zeit beschäftigte im Allgemeinen sich jede Frau weit vor dem 30. Lebensjahr mit der Frage der Familiengründung. Ganz anders als die Frau von heute.
Die Familienplanung war absolutes Thema Nummer eins.
Jung zu heiraten und Kinder zu bekommen war üblich in der DDR.
So bekam ich mein erstes Kind mit knapp 20 Jahren. Das durchschnittliche Alter der Mutter beim ersten Kind lag um die 23 Jahren. Bekam man unter 25 Jahren nicht wenigstens das erste Kind, wurde man in der Gesellschaft schon komisch angesehen.
Man munkelte dann sogar hinter hervor gehaltener Hand, dass diejenige ein „Problem“ hat, vielleicht „krank“ ist. Und das bedeutete im Regelfall nichts Gutes.
Das man keine Kinder haben wollte kam eigentlich nicht in Frage, da es absolut nicht ins Bild der DDR passte und als Abfolge ständige Kritik bis hin zur sozialen Ächtung in Kauf zu nehmen waren.
Genauso wenig passend war die Aussage sich mit einem Kind zufrieden zu geben. Familie war man erst mit zwei Kindern. Kinder waren außerdem der Schlüssel für Vieles.
Auch wenn klar war, dass man sie frühzeitig in fremde Hände geben musste, um arbeiten gehen zu können, ebbte zumindest zu meiner Zeit der Kinderboom nicht ab.
Auch war aber klar, dass mehr als zwei Kinder in vielerlei Hinsicht schwer zu bewältigen waren. Hierzu sei stellvertretend erwähnt, dass es „Herausforderungen“ bezüglich verfügbaren Wohnraum gab und es bekanntermaßen meist am Nötigsten fehlte.
Das Regime wollte Kinder und wir gaben sie ihnen.
Der Staat bot sogar Anreize in Form von „besseren“ Wohnraum (bei mehr als 3 Kindern), Kredite und sogar Geburtenprämien.
Klar war, dass die Familienpolitik ein „super“ ausgeklügeltes Konzept des Staates darstellte. Du solltest schnell und viele Kinder bekommen und arbeiten gehen. Während des Schwangerschaftsurlaubs wurde das volle Gehalt weitergezahlt und der berufliche Wiedereinstieg der Frau abgesichert.
Um Beruf und Kindererziehung leichter/besser vereinbar zu machen, wurde das Kinderkrippen- und Kindergartennetz massiv ausgebaut.
Damit wurde perfider Weise außerdem erreicht, dass die Erziehung dem sozialistischen Sinn entsprach, da die Frau frühzeitig die Kinder in Krippen, Kindergärten, Ganztagsschulen, Horde oder anderen Einrichtungen abgab.
Dies, schloss sogenannte „Betreuungslücken“ durch permanente Berufstätigkeit der Frau.
Somit wurden die Kontrollbedürfnisse des Staates gedeckt, da diese Einrichtungen natürlich in einer permanenten Überwachung standen. Dafür sorgten „sogenannte“ Mitarbeiter des Staates!
Folglich begann bereits im frühsten Lebensalter eine „Einimpfung“ bezüglich des verlangten Verhaltens der Menschen (Indoktrination), welches letztlich zu einem immer wieder repetierenden Kreislauf führte.
War Ihnen bewusst, dass auch Sie sich in diesem Kreislauf befanden?
Um ehrlich zu sein- hatte ich das große Glück durch erwähnte „andere“ private Umstände nicht das Mitmachen zu müssen. Mein erstes Kind durfte in den ersten Lebensjahren zu Hause sein, da ich teilweise in kleinem Rahmen selbständig war und mein Mann ebenfalls.
Durch meine Trennung tauchte ich später zwangsläufig, in diesen „Kreislauf“ ein. Da traf mich dann die volle Wucht der sogenannten Normalität der berufstätigen Frau und alleinstehenden Mutter. Nun war meine Realität auf einmal eine ganz andere. Von einem selbstbestimmten Agieren zum fremdbestimmten und ferngesteuerten Handeln, da nun auch ich in ein Vollbeschäftigungsverhältnis gezwungen wurde.
Und so steuerte ich ins nächste Kapitel meines Lebens - einem sehr lehrreichen Lebensabschnitt.
Bitte erzählen Sie doch mehr aus ihrem Leben in der DDR und den daraus resultierenden Veränderungen.
Darüber berichte ich gern im weiteren Verlauf. Dieses Thema nimmt großen Raum ein, was Sie sich sicher denken können.
Bevor wir den zweiten Teil des Interviewe beenden, habe ich noch ein paar ganz persönliche Fragen.
Oh! Sie meinen, dass ich gerne in die Rolle eines Mannes geschlüpft wäre?
Vielleicht, aber dann nur Momente, um besseres „Gehör“ zu einigen Zeitpunkten meines Lebens gefunden zu haben. Aber irgendwie ist es mir dennoch als Frau - sicher durch ein paar Anläufe mehr – gelungen, alles zu erreichen was ich wollte.
Also kann ich durchaus sagen, dass ich letztlich diesen Tausch von Frau zu Mann nicht wirklich benötigt hätte.
Sicherlich, gerade durch solche Erlebnisse wuchs ich bezüglich meiner Persönlichkeit, die als Frau starkes Durchsetzungsvermögen forderten.
Würden Sie sagen, dass Sie stolz sind eine „Frau“ zu sein?
Auf jeden Fall!
Mehr hierzu im nächsten Teil.
Personal Trainerin
Sabine Luther
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