Coaching von Frau zu Frau Interview Teil 3

Leben bedeutet Veränderung!

Veränderung kann für vieles stehen. 

 

Was aber bedeutet Veränderung? 

Veränderung ist ein Prozess und beinhaltet unter anderen Umbruch und Wandel.

 

Leider stellt man immer wieder fest, dass Menschen nur dann etwas ändern, wenn sie wirklich nicht mehr anders können. 

Sie stehen sozusagen mit dem Rücken an der Wand.

Leben ist Veränderung – PANTA RHEI!

„Leben bedeutet Veränderung, Zeit hinterlässt Spuren, Alter erzählt Geschichten.” 

Sprichwort

In diesem und folgenden Teilen meines Interviews nehme ich Sie mit auf eine besondere Zeitreise. 

Ich wurde gebeten intensiver auf mein Leben in der ehemaligen DDR einzugehen, dem ich nun gerne nachkomme. 

 

Lassen Sie mich aber zuvor noch ein paar Anmerkungen machen.

 

Der Rückblick ist vor allem an jene gerichtet, die die DDR nicht aus eigener Erfahrung kennen. 

 

Zusätzlich an alle, für die der zweite deutsche Staat nur undurchsichtige Geschichte darstellt. 

 

Ebenen der Veränderung 

Die DDR und die damit verbundene Diktatur der SED war 40 Jahre (1949 bis 1989) für die Unterdrückung ihrer Bürger verantwortlich! Bei dem Versuch die innerdeutsche Grenze zu überwinden starben unzählige Menschen zwischen Stacheldraht und Freiheit! 

 

Die DDR gehört immer noch zu einem der umstrittensten Themen. 

Mit meinen Erzählungen möchte ich auch ein Stück Zeitgeschichte wiedergeben. Dabei versuche ich über die Ereignisse so zu berichten, wie ich sie erlebt habe. Man könnte auch sagen in der Rohversion: möglichst ohne zu bewerten! 

 

Des Weiteren berichte ich nur über jene Erinnerungen, die jeweils eine gravierende Veränderung in meinem Leben bewirkten. 

Wenn Sie sich jetzt fragen, was diese Abschweifung mit meinem heutigen Beruf als Coach und Personal Trainerin zu tun hat, begleiten Sie mich bitte einfach weiter auf meiner Reise. 

 

Und was ist die Essenz des Coachings?

Alles fließt, ist dynamisch, bewegt sich… 

In meinem Leben gab es, im wahrsten Sinne des Wortes, viel Bewegung. Über mangelnde Dynamik konnte ich wahrlich nicht klagen. Auch geflossen ist in mancherlei Hinsicht sehr viel. Selbstredend führten die Ergebnisse nicht immer oder sofort zu einer positiven Veränderung.

Ich versuchte jedoch stets mein Bestes zu geben. Nicht zuletzt meinem starken Willen geschuldet, erreichte ich meist meine Ziele!

 

In meiner Kindheit sowie Jugendzeit in der DDR gab es kaum die Möglichkeit einer freien Entfaltung. 

 

Dennoch schaffte ich durch Improvisation, Hartnäckigkeit und Durchsetzungsvermögen so einiges. Die wichtigste Voraussetzung war dabei immer die Akzeptanz einer Veränderung!

Mein Rückblick fokussiert sich zumeist auf Ereignisse, die mein Leben entscheidend prägten. 

Ich werde mir außerdem erlauben, hin und wieder meine persönliche Meinung über jene Zeiten einfließen zu lassen. Oder, wenn es relevant ist, mehr Erklärungen liefern.

 

 

Es gilt noch anzumerken, dass ich in diesem Interview meinen sportlichen Werdegang ein wenig außen vorlassen werde. Vielmehr beabsichtige ich Ihnen die Facetten meines Lebens darzulegen, die meine Persönlichkeit widerspiegeln. Ich möchte zudem anhand meines Lebens aufzeigen, dass selbst die kleinste Veränderung Positives bewirken kann! Das stolpern oder scheitern kein Grund zur Resignation ist. 

 

Das Selbstbewusstsein zu stärken ist erlernbar! 

 

Wie heißt es doch so schön? „Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen“. Das ist die Einstellung, die weiterbringt! 

 

Die Schule des Lebens war zu jeder Zeit mein bester Lehrmeister!

 

Die Summe dessen führte zur Motivation und dem Entschluss speziell als Coach für Frauen tätig zu sein. Nicht zu vergessen: die inspirierende Wirkung von unzähligen Gesprächen. Anfänglich nur aufmerksamer Zuhörer, wurde ich mehr und mehr zum Ratgeber. 

 

Ob als menschlicher Kummerkasten benutzt oder mit absurden Lebensfragen beaufschlagt, hatte ich immer viel Freude daran, anderen Menschen zu helfen. 

 

So wurde eine Leidenschaft geboren.

Interview 2018/Teil 3

Coaching ist ein interaktiver, personenzentrierter Beratungs- und Begleitungsprozess.

Ein Coach hilft Menschen sich zu entwickeln und Lösungen für Situationen zu finden! Sie zu inspirieren und zu motivieren! 

Nun frage ich Sie: Welches Tool ist hilfreicher als Quelle der Hilfe? Die erlernten Instrumente des Wissens oder die eigenen Erfahrungen?

Meiner Ansicht nach ist die Symbiose aus beiden die beste Möglichkeit Menschen zu helfen.

 

Machen Sie sich selbst ein Bild!

 

In meinem Interview werden Sie viel über mein Leben erfahren. Lesen Sie, wie ich mein Leben dynamisch, energetisch und zielstrebig bis dato gemeistert habe.

 

Möchten Sie mehr über Entwicklungsstufen für Ihre Persönlichkeit erfahren, bitte ich Sie den Link zu folgen. 

Frau Luther, im zweiten Teil baten Sie um eine Denkpause zum Thema: „DDR und Veränderung“. 

 

Können wir jetzt fortfahren?

 

Ja gern! 

Ich bitte aber um Verständnis, wenn ich nicht ganz so ausführlich auf die geschichtlichen Ereignisse eingehe. 

 

Ich werde dies nur insofern tun, dass es für den Interessierten schlüssig wird, was mein Leben wirklich beeinflusste. 

In diesem Teil werde ich mich ganz dem Thema „Veränderung“ widmen. 

Das Leben in der DDR zwang förmlich zur Veränderung!

 

 

Veränderung - auf Ihre „Rebellion“ gegenüber dem Staat zurückzuführen oder eher dem Umstand zuzuschreiben, dass Sie als Frau auf Emanzipation setzten?

 

Ich würde es als eine gute Mischung aus beiden Faktoren bezeichnen. Dabei möchte ich aber auch nicht falsch verstanden werden! 

 

Weder war ich eine Emanze im Sinne einer Frauenrechtlerin, noch eine aggressiv handelnde Regimegegnerin. 

 

Ich war auch keine feministische Aktivistin, die zu allem bereit war. Dennoch bin ich schon immer eine Frau mit Durchsetzungsvermögen und einem gewissen Sinn für Gerechtigkeit! Gleichberechtigung ist mir vor allem wichtig, wenn es um die Verteilung von Aufgaben und Entlohnung geht!

 

Ich missbillige jegliche Art der Unterdrückung von Frauen und „kämpfe“, heutzutage als Coach, für eine möglichst positive Veränderung diesbezüglich! 

 

Nebenbei erwähnt: Ich liebe gutes Benehmen - die „alte Schule“ ist niemals out. Emanzipation hin oder her: Welche Frau liebt es nicht, wenn man(n) ihnen in den Mantel hilft oder die Weinauswahl trifft!?

 

Ich bin in meinem Denken und Handeln generell emanzipiert. 

Emanzipation bezeichnet den Vorgang der Befreiung aus einer Abhängigkeit. 

 

Und wenn ich etwas ganz bestimmt nicht möchte, dann ist es jegliche Art von Abhängigkeit! 

 

Veränderung ist der Schlüssel zur Freiheit!

 

Okay, Zwischenfrage: Leben in der DDR und Veränderung - wie passt das zusammen? 

Das Thema Veränderung hatte in dieser Gruppe eher ökonomische Aspekte.

Weiterhin distanzierten sie sich von der allgemeinen Gesellschaft - auch im Aussehen. 

 

Letztlich versuchte man im äußeren Erscheinungsbild sowie in der Lebensführung der westlichen Welt nahe zu kommen. 

Sie fuhren die besten Autos, die in der DDR zu bekommen waren. Mitunter sogar westliche Fabrikate! 

Überdies waren Wartezeiten von mehreren Jahren für diese Menschen Schall und Rauch. 

 

Freilich nutzte man Häuser oder sehr große, luxuriöse Wohnungen. 

Außentoiletten und Ofenheizungen gehörten hierbei nicht zum Lebensstil. Geld gab es in diesem Dunstkreis genügend. Es wurde, schon der Kontrolle wegen, förmlich unter der Matratze gestapelt. Reisen in die Ferne waren kein Problem, beschränkten sich aber meist auf das Gebiet der sozialistischen Bruderstaaten.

 

Weiterhin wurde in dieser Gruppe ein gewisser Grad an Freiheit und Flexibilität durch das nötige Kleingeld erreicht. 

 

Was nicht getauscht werden konnte, oder unter der Ladentheke erhältlich war, wurde mit Ostgeld in den Exquisit- und Delikat-Läden erstanden. 

 

Obendrein besaß man selbstverständlich auch Westgeld! Mit diesem, quasi als Krönung der Möglichkeiten, konnte man im Intershop alles kaufen und sich dadurch bestmöglich „dem Westler“ nähern. Diese Highlights brachten nicht nur Leichtigkeit in den Alltag, sondern sorgen auch für das nötige Wohlbefinden.

 

Was waren das für Läden: Exquisit, Delikat und Intershop?

 

Das Exquisit war ein Bekleidungsgeschäft und wurde 1962 eröffnet. Der Lebensmittelladen Delikat folgte im Jahre 1966. 

In diesen Etablissements waren die Artikel maßlos überteuert. Im Volksmund nannte man sie daher auch „Ulbrichts Wucherbuden“. 

Nur wenige konnten sich diesen Luxus leisten. 

 

Aber wenigstens gab es in den Exquisit-Geschäften so etwas wie Mode. 

Auch wenn die Qualität nicht schlecht war, konnte sie aber nicht mit westlichen Marken konkurrieren. 

Die Delikat-Läden hingegen waren deutlich besser. Das Angebot war groß und sehr geschmackvoll. Da kam selbst die Wurst aus dem Westen so manches Mal nicht mit. 

 

Nun kann man sich fragen, was die DDR bewegte solche Geschäfte zu betreiben?

 

Der Gedanke des Staates war, dass jeder Bürger auch ohne Westgeld Luxusartikel erwerben konnte. Welche Ironie…

 

Das schlimme war zudem, dass die angeboten Waren sogar aus der eigenen Produktion der DDR stammten. Und nicht, wie vielfach vermutet wurde, vom westlichen Nachbarn.

 

Den Intershop gab es ab Mitte der 60er-Jahre. Umsatzbringer waren Alkohol, Zigaretten und Textilien. 

Diese Waren, meist aus westlicher Produktion, konnte man nur gegen Devisen erhalten. Anfänglich sollten hier vor allem Ausländer und Bundesbürger angelockt werden, da die DDR dringend Westgeld brauchte. Mit einer Änderung des Devisengesetzes (1973) durften auch DDR-Bürger offiziell bis zu 500 DM besitzen und in den Intershops einkaufen. 

 

Wer konnte sich das leisten?

Was waren das für Menschen?

Zu welcher Gruppe gehörte ich?

 

Im nächsten Teil des Interviews werden Sie mehr zu den Fragen erfahren. 

 

Man könnte vielleicht annehmen, dass es in der DDR wenig Veränderung gab. 

 

Aber dem war nicht ganz so. 

 

Aus meiner Sicht ließ sich damals die Bevölkerung mehr oder weniger in drei Gruppen gliedern. Die eine waren die der Staatsgetreuen und Gehorsamen. Das waren diejenigen, die das Leben eines Bürgers ganz schnell verändern konnten.

 

Warum? 

 

Da sie in allen Lebens- und Arbeitsbereichen „die Ohren aufsperrten“, um eventuelle, nicht sozialistische Verhaltensausrutscher zu speichern. 

Leistete man sich zu viele von jenen, unterlagen die Lebensumstände meist schnell einer „Veränderung“. 

 

Dann gab es eine Gruppe, die ich als Mittelstand bezeichne. Sie versuchte mit wenigen Mitteln mehr zu erreichen. 

 

Das Thema Veränderung spielte sich tagtäglich ab. 

Allein schon die Tatsache, was man in den Kochtopf bekam, erforderte ein Höchstmaß an Flexibilität, ansonsten war eine unwillkommene Speiseplan-Veränderung die Folge. 

 

Genügsamkeit und die Gabe, stinkenden Autos, kaputten Häusern und dreckigen Straßen keine allzu große Beachtung zu schenken, halfen außerdem. 

 

Folglich standen individuelle Improvisationsfähigkeit und -willen??? in engem Zusammenhang zur eigenen Veränderung. Wer gut damit zurechtkam, konnte ein passables Leben führen.

 

Vor allem Mitglieder der dritten Gruppe tangierten so einige dieser Probleme eher weniger. Denen erging es im Arbeiter- und Bauernstaat am besten, da sie die „sozialistische Bourgeoisie“ bildeten. 

Darauf werde ich noch ausführlicher zurückkommen. 

Bevor wir den dritten Teil des Interviewe beenden, habe ich noch ein paar ganz persönliche Fragen.

Was war nun mit den Menschen der dritten Gruppe? Welche Bedeutung hatte das Wort „Veränderung“ in deren Leben?

Frau Luther, wie war das möglich, dass die Menschen den „Zerfall und Gestank“ nicht wahrnahmen? War dieses „Bild“ nicht alltäglich? 

 

Oh, dass ging sehr wohl. 

Wenn Sie nichts anderes kennen und keinen Vergleich haben, dann ist dies mehr oder weniger relativ. Außerdem, was hatte man denn bitte für eine Wahl? Veränderung - mit Nichts aus dem Nichts herbeiführen!? Wie sollte das funktionieren?

 

Es gab doch die Möglichkeit einen gewissen Vergleich durch die Medien herbeizuführen, oder? Das musste doch frustrieren?

 

Klar, in gewisser Weise schon. Aber die Medien standen nicht jedem zur Verfügung. Schließlich war es auch prinzipiell verboten, diese Art von Medien zu nutzen.

 

Außerdem, wie sollte eine Veränderung durch „Nase ans Schaufenster drücken“ entstehen, wissentlich, dass alle Chancen fehlten.

 

Warum sollte man sich durch einen Vergleich noch mehr frustrieren? Der einzige Ausweg war, das Leben so zu organisieren, dass man trotz allem noch Freude daran hatte. 

 

Diese Erinnerungen sollen gleichfalls meine Art des stillen Gedenkens an die Unmenschlichkeit und Opfer des sozialistischen Regimes sein.

Kreativ, dynamisch, energetisch und zielstrebig- Interview mit Frau Sabine Luther Coach und Personal Trainerin

Durch Veränderung wachsen

Nur wer Veränderungen akzeptiert, kann auch wachsen.

(Paul Wilson) 

 

Wie würden Sie Ihren Charakter beschreiben? 

 

Kreativ, dynamisch, energetisch und zielstrebig.

 

Authentisch, ehrlich, couragiert, taff, streng, gutmütig, ordnungsliebend, pünktlich und vertrauensvoll. 

 

 

Was sind Ihre drei größten Schwächen? 

 

Fernweh.

Ein gutes Glas Rotwein.

Shoppen gehen.

 

 

 

Fortsetzung folgt demnächst

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Sabine Luther

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